Das Luchsgehege

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Luchsgehege
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LUCHS-PROJEKT HARZ
Gehege Rabenklippe

Fütterungen ganzjährig jeweils
mittwochs und samstags
um 14.30 Uhr

Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das Niedersächsische Umweltministerium und die Niedersächsische Landesjägerschaft haben 1999 die Wiederansiedlung des Luchses im Nationalpark Harz beschlossen.

Rund 200 Jahre nach ihrer Ausrottung soll diese wunderschöne große Katze wieder in die Wälder des Harzes zurückkehren.

Während der Dauer des Wiederansiedlungsprojektes sind verschiedene Luchse in dem Schaugehege der Rabenklippe in einer besonders attraktiven und ebenso natürlichen wie harztypischen Umgebung zu beobachten.

Bitte unterstützen Sie uns bei diesem Projekt, bei dem der Luchs zugleich auch ein Botschafter für ein neues Naturverständnis sein soll.

* Bitte verlassen Sie die Wege nicht; die Tiere benötigen ungestörte Ruhebereiche!
* Bitte nutzen Sie die Beobachtunsplattform an der Gaststätte!
* Bitte füttern Sie die Luchse nicht. Sie gefährden sonst die Gesundheit der Tiere!
* Bitte fassen Sie nicht durch das Gitter; es besteht Verletzungsgefahr!
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis

Ihr Nationalpark Harz

 
 
Der Luchs - ein alter Harzer kehrt zurück
Der Luchs (Lynx lynx L.) ist ein alter Harzer - sein Lebensraum war früher der ganze Harz, bis er im Jahre 1818 hier ausgerottet wurde. Aber nicht endgültig - er kehrt nunmehr nach knapp 200 Jahren in die Harzer Nationalparks und den ganzen Harz zurück!

Mit der Wiederansiedlung des Luchses im Harz leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung dieser seltenen Tierart in Europa, denn der Harz erfüllt alle wichtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wiedereinbürgerung des Luchses.



Die fortschreitende Schwächung des Waldes durch die vielfältigen Belastungen der Industriegesellschaft gibt Anlass, über neue Strategien zur Walderhaltung nachzudenken. Wer das gefährdete Ökosystem Wald schützen will, muss vor allem seine Selbstheilungskräfte stärken.

Wo Stickstoffeintrag und Sturmflächen das Nahrungsangebot für Schalenwildbestände drastisch verbessern, wo der Winter als letzter natürlicher Regulator auszufallen droht, da kann der Luchs im Harz wieder einen Beitrag zur Selbstregulierung und zur Ausbalancierung des aus dem Gleichgewicht geratenen Ökosystems Wald leisten.

Das Thema Luchs ist im Harz derzeit in aller Munde, und interessanterweise stellt sich heraus, dass es wenig Widerstand und um so mehr Faszination gibt. Der Luchs ist auch im Harz längst zur Sympathietierart geworden und nicht mehr das mit Angst besetzte, abgelehnte Tier von gestern.

Die neuerliche Diskussion begann zu Beginn des Jahres 1994, ausgelöst durch eine wissenschaftliche Tagung des Nationalparks Hochharz in Schierke, und hat sich dann immer stärker beschleunigt.

Als sich gegen die Absicht des Niedersächsischen Umweltministeriums, die Wiedereinbürgerungschancen des Luchses im Harz erneut zu prüfen, Widerstand abzeichnete, brachten der Nationalpark Harz, die Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz e.V. und andere Harzer Umweltverbände verschiedene Aufklärungsmaterialien zum Luchs heraus und organisierten eine breite öffentliche Akzeptanz. Heute ist die Harzer Bevölkerung am Thema hochinteressiert und sehr aufgeschlossen.
Von vielen Fachleuten wird der Harz fälschlicherweise immer noch als für den Luchs ungeeignet bezeichnet. Doch bereits 1972 - als der Harz noch zweigeteilt und die territoriale und Nahrungsbasis für den Luchs noch sehr viel schlechter war als heute - kam das Gutachten von STAHL (1972) zu einem positiven Ergebnis bezüglich dieser Frage.

Der Harz bietet auch durchaus geeignete Ein- und Abwanderungsmöglichkeiten für den Luchs. Aus dem bekannten Quellgebiet in Tschechien gibt es einen Luchs-Migrationsweg über Elbe, Dübener Heide, Thüringer Becken und Kyffhäuser/Südharz in das Harzgebirge. Über diesen Weg sind einzelne Luchse in den 60er und 70er Jahren bis in das Selketal im Nordostharz eingewandert (BUTZEK et al. 1988, PANNACH 1981).

Wandernde Luchse sind in dieser Zeit offenbar sogar noch weiter nach Norden vorgedrungen; ein weiterer Hinweis aus dieser Zeit liegt nach mdl. Mitt. von Dr. BERNDT aus dem Drömling (Großraum Braunschweig) vor.

Somit bestehen durchaus genetische Austauschmöglichkeiten der künftigen Luchspopulation im Harz; sie kann eine wichtige Rolle im mitteleuropäischen Kontext spielen!

Im Jahr 2000 wurde es Ernst - das Luchs-Projekt des Nationalparks Harz wurde gestartet. Am 21.8.2000 konnte das neue Luchs-Ausweichgehege an der Nationalpark-Waldgaststätte Rabenklippe bei Bad Harzburg eröffnet werden. Bald darauf wurden vom Nationalpark Harz im Auftrag des Niedersächsischen Landwirtschafts- sowie Umweltministeriums in Verbindung mit der Niedersächsischen Landesjägerschaft die ersten Luchse ausgewildert!
  
   



Dieses in Deutschland einmalige Gemeinschaftsprojekt setzt ein wichtiges Zeichen für eine partnerschaftliche Kooperation zugunsten des Luchses und der Vernetzung von Wildnis-Lebensräumen, für die der Luchs symbolisch steht - der Luchs ist ein Botschafter für ein neues Naturverständnis.

Fotos: Andreas Gummich
Anmerkung: 2003 erhielt das Harzer Luchsprojekt den Artenschutzpreis Deutschland

Linktipp: www.nationalpark-harz.de

 

Rabenklippe(n)